Bücher

Hg. von Katarzyna Bazarnik, Viola Hildebrand-Schat und Christoph Benjamin Schulz

Refresh the Book!

On the Hybrid Nature of the Book in the Age of Electronic Publishing

498 Seiten, mit zahlreichen farbigen Abbildungen, Hardcover

Leiden, Boston:  Brill Rodopi, 2021
Series: Critical Studies, Volume: 41
ISBN: 978-90-04-44084-5

 

Refresh the Book contains reflections on the multimodal nature of the book, focusing on its changing perception, functions, forms, and potential in the digital age. Offering an overview of key concepts and approaches, such as liberature, technotexts, and bookishness, this volume of essays addresses the specificity of the printed book as a complex cultural phenomenon. It discusses diverse forms of representation and expression, both in literary and non-literary texts, as well as in artist’s books. Of special interest are these aspects of the book which resist remediation into the digital form. Finally, the volume contains an extensive section devoted to artistic practice as research, discussing the book as the synthesis of the arts, and site for performative aesthetic activity.

Christin Barbarino, Katarzyna Bazarnik, Christoph Bläsi, Sarah Bodman, Zenon Fajfer, Annette Gilbert, Susanne Gramatzki, Mareike Herbstreit, Viola Hildebrand-Schat, Thomas Hvid Kromann, Monika Jäger, Eva Linhart, Bettina Lockemann, Patrizia Meinert, Bernhard Metz, Sebastian Schmideler, Monika Schmitz-Emans, Christoph Benjamin Schulz, usus (Uta Schneider & Ulrike Stoltz), Anne Thurmann-Jajes, Sakine Weikert, Gabriele Wix

Christoph Benjamin Schulz (Hrsg.)

Die Geschichte(n) gefalteter Bücher

Leporellos, Livres-Accordéon und Folded Panoramas in Literatur und bildender Kunst

596 S., mit 189 überwiegend fbg. Abb., Hardcover

Hildesheim / Zürich / New York: Olms 2019
Reihe: Literatur – Wissen – Poetik, 7
ISBN: 978-3-487-15751-1

Die Beiträge dieser ersten internationalen Gesamtschau über das Phänomen gefalteter Bücher umfassen 600 Jahre okzidentaler Buchgeschichte: Sie reicht von Faltbüchern des Mittelalters und Harlequinaden der frühen Neuzeit über entfaltbare Seitenfolgen in gebundenen Büchern bis hin zu Leporellos, Folded Panoramas und Livres-Accordéon, die im 19. Jahrhundert eine veritable Blütezeit erfuhren.

Gefaltete Formate wurden für Kalender und Chronologien, für Panoramen und Überblicksdarstellungen genauso verwendet wie für Drucke von Umzügen und Prozessionen sowie für typologisch angelegte papierne Bildergalerien und illustrierte Kinderbücher. Im 20. Jahrhundert erlebten gefaltete Bücher sowohl in der experimentellen Literatur als auch im Kontext des Künstlerbuchs eine internationale Renaissance.

Die materielle Expansion des Buchkörpers ist weit mehr als ein überraschender Effekt: Sie erlaubt andere Formen der Inszenierung von Inhalten, als sie auf den Seiten gebundener Bücher möglich sind – und dem entsprechend auch andere Lektüreerfahrungen. Bücher, die man entfalten kann, verwandeln sich vor den Augen ihrer Betrachter. Im gefalteten Zustand kann ein Leporello geblättert und sequenziell betrachtet, es kann aber auch punktuell aufgeklappt oder in Gänze entfaltet werden – und sich in diesem Sinne auflösen.

Die haptischen Dimensionen der Aneignung und die semantischen Potentiale von Prozessen des (Ent-) Faltens spielen dabei eine zentrale Rolle. Als ästhetische Strategie ist das Falten gerade im Kontext der Geschichte des Buches facettenreich und komplex. Und so heben die hier versammelten, reich bebilderten Geschichten gefalteter Bücher einen bisher unentdeckten Schatz der Buchgeschichte.

„Dieses Buch aus dem renommierten Hildesheimer Verlag ist eine Lesefreude ebenso wie eine Augenweide. Aber wer hat die Zeit, selbst wenn die Lust dazu vorhanden ist, knapp 600 Seiten intelligenter Fachliteratur zu lesen? Selbst für Pensionisten eine Aufgabe der besonderen Art. Ihnen empfiehlt der Rezensent, sich zunächst einmal die wunderbaren Bilder anzuschauen, die ihn sofort heiter stimmen und zum Lesen animieren werden. Schon vom Titel war der Rezensent begeistert, kannte er doch den wunderbaren Begriff „Livres- Accordéon“ nicht, der dem „Leporello“, trotz Mozartbezuges, rein klanglich weit überlegen ist. Besser als die Verlagsankündigung kann man den Inhalt dieses wunderbaren Buch-Buches nicht zusammenfassen (…).“ 

Georg Ruppelt in: B.I.T. online 23 (2020) Nr. 1

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„As indicated by the title ‚Die Geschichte(n) gefalteter Bücher‘ (the story/ies of folded books), the authors do not seek to write the history of the accordion book but proffer its many histories. (…) Instead, the introduction groups accordion books according to the information they transmit: panoramas, chronologies and histories, processions both civic and religious, pictures and photographs that were turned into a virtual gallery, literary adaptations that incorporate images, satirical publications and artist’s books. (…)As a whole, the essays show that the accordion book was adapted to many uses, but always rested on an author’s conceptual choice, regardless of genre or function. (…) ‚Die Geschichte(n) gefalteter Bücher‘ opens new avenues for thinking about books. It should be of use to historians of art, literature and books since the media-theoretical questions raised by the authors are also relevant to art and poetry published in other forms.“

Gitta Bertram in: Print Quarterly, Vol. XXXVIII, Nr. 2, Juni 2021

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„ ‚Forget the E-book,‘ the Danish literary critic Lars Bukdahl wrote in a review of a series of accordion books in 2009, ‚the future belongs to the folded book.‘ (…) The title ‚Die Geschichte(n) gefalteter Bücher‘ refers to the history of the form. This is covered in the opening chapter by the editor, Christoph Benjamin Schulz (…). In it, Schulz (…) enlarges on the role of the sequential structure of the book, provides 118 encyclopedica pages on the history of folded books from the fourteenth century to the present; this could stand as a short monograph on its own.“

Emer O’Sullivan in: Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen, 258. Band, 2021

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„Le leporello, forme livresque peu connue, désigne un livre qui, pour être lu, se déplie à la manière d’un accordéon (…). Christoph B. Schulz a le mérite d’en mettre en évidence l’immense potentiel esthétique en publiant une série de dix-huit articles de critiques littéraires et artistiques approfondies (…).La richesse de ces points de vue qui est augmentée – au lieu d’être réduite – par le choix subjectif des sujets ainsi que les nombreuses illustrations qui accompagnent les articles et la riche bibliographie minutieuse bien que dispersée dans les notes font de ce livre une véritable caverne d’Ali Baba de l’histoire et de la culture du leporello à travers les temps et les lieux. “

Sieghild Bogumil-Notz in: Critique d’art, Juni 2021

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„Das Leporello, das steht fest, gehört unbedingt in den Kontext einer von Anfang an experimentierfreudigen Buchgeschichte mit Extravaganzen. (…) Der versammelten Exemplar-, Beobachtungs und Informationsfülle lässt sich mit kurzen Beschreibungen nicht beikommen (…). Neben einem unterschiedlich ausgeprägten ästhetischen Raffinement geben Faltbücher (…) Aufschluss über ein kulturtechnisches Bewusstsein, das um die Bedeutung des Zusammenspiels einer ‚manipulativen‘ Hand und dem Auge des Produzenten, vor allem aber des Rezipienten bei der Aneignung von Medien weiß. Handhabung und Manufaktur (i. S. v. Handwerk) als Kulturtechniken erster Ordnung (techné) sowie Malen, Schreiben, Beziffern, Anordnen, kunstvoll Gestalten als Kulturtechniken zweiter Ordnung (poiésis und symbolische Arbeit) gehen im Faltbuch eine produktive Allianz ein. Die symbolische Arbeit, so möchte man schlussfolgern, gelangt erst zur Komplexität, wenn sie mit der vorausgehenden handwerklichen Zurichtung korrespondiert. Zumindest ist das im Fall der gefalteten Bücher zu beobachten, die der vorliegende Band repräsentativ und kenntnisreich, zum Teil auch eingebettet in opulente Geschichten wertschätzt und ihneneinen Platz in der westlichen Buchgeschichte sichert.“

 

Jörn Münkner in: Zeitschrift für Germanistik, Neue Folge XXX – 2/2020

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„Das Besondere an dem von Christoph Benjamin Schulz herausgegebenen Werk stellt seine aktu­elle internationale Gesamtschau zum Thema des Leporellos dar (…). Das Werk beschäftigt sich mit einem „Hybrid zwischen dem Volumen und dem Kodex“ mit seinen diversen Möglichkeiten der Nutzung nicht nur des Blätterns, es kann „sequentiell betrachtet werden, es kann aber auch punktuell aufgeklappt oder in Gänze ent­faltet werden“ (S. 13). Gefaltete Bücher ermöglichen einen anderen Zugang zu den Inhalten und erlauben andere Lektüreerfahrungen – nicht nur als Leporellos im Kinderbuchbereich. Das Werk setzt sich mit dem Leporello als Chronologie, als Kinder- und Künstlerbuch ebenso auseinander wie mit Militaria und Antikriegs-Leporellos, mit Leporellos zeitgenössischer Illustratoren oder dem Leporello als literarischem Diapositiv. Die präsentierte Bandbreite gefalteter Bücher reicht von den bekannten Lepo­rellos über Folded Panoramas bis zu Faltbüchern des Mittelalters und Livres-Accordéon, der französische Ausdruck für Leporello und eine besonders populäre Form des gefalteten Buchs im 19. Jahrhundert. Der Anwendungszusammenhang gefalteter Bücher war dabei reichhaltig: von Kinderbüchern und Kalendern bis zu Panorama-Abbildungen und Bildergalerien aus Papier. Der international angelegte Sammelband enthält Beiträge von Autorinnen und Autoren aus Großbri­tannien, Polen, Frankreich, Dänemark und USA. Der zudem reich bebilderte und ansprechend gestaltete Band lässt ein lebendiges Gesamtpanorama des gefalte­ten Buches entstehen – in historischem wie künstlerischem Zusammenhang.“ 

Ulrike Henschel in: Fachbuchjournal „Die Lust am Buch“ (5/2019)

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„It was an exciting day when this wonderful book about artists‘ accordion books dropped into my mailbox. (…) This book is exactly what this neglected area of artists‘ book publishing has needed for many years, and it succeeds admirably in filling out a history of this book form ranging from the 14th century to the contemporary moment. Christoph Schulz, the editor, introduces the book with a fascinating chapter on the early history of the accordion fold through different time periods, and within diverse literary contexts. (…) All the other texts explore accordions from both the world of visual arts as well as the literary arts, and there’s a nice range and variety to the choices. (…) Schulz should be congratulated on bringing into the world a book that explores so thoroughly, this totally unique book form and medium.“ 

Stephen Perkins in: Accordion Publication Blogspot

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„Dit boek beslaat 600 jaar geschiedenis van het gevouwen boek. Het geeft een overzicht van de gevouwen boeken in de middeleeuwen, van uitvouwbare pagina’s in gebonden boeken, de populaire 19de-eeuwse panorama’s en accordeon-boeken tot het hedendaagse gevouwen kunstboek. Het uitvouwbare boek zorgt voor meer dan een verassende effect, het geeft de lezer namelijk tijdens het bladeren en uitvouwen een andere leeservervaring. De leporello staat andere vormen en indeling van het gebonden boek mogelijk is. Het is een verzameling van rijkt geillustreerde verhalen van gevouwen boeken, een onontdekte schat van de geschiedenis van het boek.“
Lidy Schoonens in: Handboekbinden, Jaargang 12, Nr. 4, 2019

Christoph Benjamin Schulz (Hrsg.)

Rue des Cordeliers

Portraits of a House

160 S., 97 farbige und 8 s/w Abbildungen, Hardcover in Leinen gebunden, Englisch

Bielefeld: Kerber, 2017
ISBN: 978-3-7356-0367-8

Häuser sind in vielerlei Hinsicht bemerkenswerte Orte: Sie dienen der Begegnung genauso wie der Repräsentation und dem Rückzug. Das in der südfranzösischen Stadt Forcalquier stehende Haus des Amerikanisten, Schriftstellers und Ausstellungsmachers David Galloway steht im Zentrum dieses Buches. In über 40 Jahren hat er eine Ruine in ein persönliches Refugium verwandelt – ausgestattet mit Andenken, Antiquitäten und zeitgenössischer Kunst -, in dem sich sein bewegtes Leben widerspiegelt. Das Buch zeigt die Arbeiten von zehn Künstlern, die sich auf sehr unterschiedliche Weise fotografisch mit diesem besonderen Ort beschäftigt haben. Entstanden ist das kollektive Porträt eines Hauses, das seinerseits ein Porträt seines Besitzers ist.


Mit Gedichten und Textauszügen in Originalsprache auf Deutsch, Englisch und Französisch von Emily Dickinson, Charles Guérin, Friedrich Hebbel, Henry James, W. Somerset Maugham, Christian Morgenstern, Georges Rodenbach, Friedrich von Schiller, Theodor Storm, Kurt Tucholsky, Voltaire

Christoph Benjamin Schulz

Poetiken des Blätterns

492 S., mit 40 Abb., Hardcover

Hildesheim / Zürich / New York: Olms, 2015
Reihe: Literatur – Wissen – Poetik, 4
ISBN: 978-3-487-15256-1

Wer Bücher liest, der blättert. Seit der Etablierung des Kodex als Buchform in der Spätantike ist das Blättern als Kulturtechnik in religiösen, wissenschaftlichen, sozialen und literarischen Kontexten sowohl praktiziert als auch reflektiert worden.

Diese Studie verfolgt ästhetische Inszenierungen und Choreographien des Blätterns von der Literatur der Frühen Neuzeit, des Barock und der Romantik bis zu den Künstlerbüchern der jüngeren Kunstgeschichte und der aktuellen literarischen Produktion. In den Blick geraten dabei auch Bücher jenseits des literarischen Kanons und solche, die eher geblättert als gelesen werden sollen. Dazu gehören Orakelbücher, Flickbücher und Blowbooks, Mehrfachbände und Vexierbücher, Pop-up-Bücher und Daumenkinos.

Die Untersuchung unterschiedlicher Traditionen und Strategien des Blätterns liefert dabei zugleich interessante Erkenntnisse über die Funktion und Bedeutung von Büchern als Wissensspeicher, über Prozesse der Wissensgenerierung, über sich wandelnde Vorstellungen bezüglich des Buches als Datenträger und Distributionsmedium literarischer Werke, die Rolle des Buches in der Literatur und nicht zuletzt über den früheren und gegenwärtigen Umgang mit literarischen Werken als einem haptischen Erlebnis.

„Der Kunsthistoriker und Literaturwissenschaftler Christoph Benjamin Schulz (…) legt eine fulminante Studie vor, die auch jeden Bibliophilen begeistern wird (…) Eine wichtige Veröffentlichung für die Buchwissenschaft, die Buchkunst, die Kunstgeschichte und die Literaturwissenschaft.“ 

Dieter Schmidmaier in: Marginalien 221. Heft, 2/2016

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„Proceeding from the premise that the book as object conditioned the presentation and consumption of text, Schulz offers a diachronic exploration of the phenomenon of leafing, discussing both historical uses of the codex predicated on the practice and literary representations of the phenomenon. The result is a rich and intriguing overview of the forms and functions of flicking through books, ranging from antiquity to the late twentieth century. (…) Poetiken des Blätterns offers a treasure trove of examples of the uses of leafing, illuminating both practices and literary explorations of this important quality of the codex.“ 

Arnoud Visser in: Renaissance Quarterly, Vol. 69, No.4/2016

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„Ob Nachschlagen oder Umblättern, Mantik oder Hermeneutik, ob Laurence Sterne oder Konkrete Poesie – Schulz‘ Buch bietet eine fulminante Neuentdeckung der Literaturgeschichte. Dabei sichtet und verbindet er gleichsam en passant ganz unterschiedliche Forschungsrichtungen (z. B. Leseforschung, Medien- und Methodengeschichte). Wohltuend an dieser ebenso theoretisch reflektierten wie auffallend gut geschriebenen und mit einem instruktiven Bildteil versehenen Monographie ist die Beibehaltung der genuin historischen Perspektive: Der Autor entsagt ohne Ressentiment dem Blick auf ein Zeitalter, in dem aus Texten digitale Hypertexte und aus dem Blättern ein Klicken wird, und entwickelt gerade dadurch sein innovatives Potenzial. Keine Frage: Ein Buch, in dem sich das Blättern lohnt.“ 

Jürgen Gunia in: Germanistik 57/2016

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„Poetiken des Blätterns ist in vielen Aspekten eine hervorragende Monografie. Die Recherche über die teilweise sehr alten und ausgefallenen Beispiele ist bewundernswert – die wichtigsten Buchobjekte werden dankenswerterweise mit dem Abbildungsanhang auch den Leser_innen zur Verfügung gestellt.“ 

Vincent Fröhlich in: Zeitschrift für Medienwissenschaft, 2/2107

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„As if to begin with a modest captatio benevolentiae, Schulz invokes the moment when Schiller turned down an invitation to review Wieland’s works with the quip that he saw nothing to praise other than the publisher’s efforts (13). And yet, in Germanic-heroic mode, Schulz finds numerous examples throughout literary history where aesthetic communication does indeed pivot on text handling, on haptic feedback, on browsing, leafing, skipping – where page layout, gestures of reading, even the binding of a book have an influence on the aesthetic process of interacting with the book. Schulz capably traces discursive techniques such as excerpting, indexing, finding aids, card catalogs, and avant-garde textual strategies without running aground on the technical material alone. Rather, this book examines those conditions of possibility for literary experience as variations on leafing through a book – from the Greco-Roman mantic tradition to oracles, from Rabelais to Goethe, from Tristram Shandy to Alice in Wonderland, always with a keen eye on readerly and writerly dynamics. (…) An appendix offers a number of illustrations spanning two millennia, and while Schulz had started his investigations prompted by experimental literature of the 1960s, the resulting study comprehensively and almost exhaustively surveys the aesthetic potential of nonlinear access to literary texts over an impressive range of eras and genres.“ 

Peter Krapp in: Deutsche Monatshefte (Volume 109, Number 4, Winter 2017 pp. 718-723)

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„Depuis l’invention du livre la pratique de feuilleter est une pratique culturelle, scientifique et sociale reconnue et réfléchie. Aussi l’ouvrage de C. B. Schulz s’intéresse-t-il aux misses en scène et à la chorégraphie de cette activité depuis le Moyen Age, l’époque baroque, le romantisme  jusqu’au livre d’artiste contemporain et à l’actuelle production littéraire. (…) intéressants sont les recueils de notes, fruit du butinage de l’auteur (dont les livres de citations et d’extraits sont paradigmatiques de la création d’un Jean Paul). (…) Ce riche ouvrage, doté d’une importante bibliographie se termine par un très pertinent cahier d’illustrations.“

Alain Montadon in: Revue de littérature comparée 3, Juillet – Septembre 2017

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„In Zeiten, in denen sich eBooks und eBook-Reader einer immer größeren Beliebtheit und Verbreitung erfreuen und dadurch der Prozess des Lesens vom Buch als Medium und vom Vorgang des Umblätterns einzelner Buchseiten entkoppelt wird, ist die Studie von Christoph Benjamin Schulz insofern von herausragender Bedeutung, als sie das Blättern beim Lesen eines Buches als spezifische Kulturtechnik in den Blick nimmt, und zwar mit einer erstaunlich breiten zeitlichen Perspektive von der Frühen Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert, mit Ausblicken auf die unmittelbare Gegenwart. (…) Erfreulicherweise bettet der Autor seine Untersuchungen einzelner Phänomene und Techniken des Blätterns stets in einen größeren und sehr fundierten literarischen und kulturellen Kontext. Lobend hervorgehoben werden soll nicht zuletzt auch der umfangreiche Abbildungsteil, den der Autor seiner Studie beigegeben hat.“ 

Beatrice Nickel in: Comparatio Jahrgang 9 (2017), Vol. 2

Hg. von Kai Lars Fischer, Monika Schmitz-Emans und Christoph Benjamin Schulz

Alphabet, Lexikographik und Enzyklopädistik

Historische Konzepte und literarisch-künstlerische Verfahren

392 S., mit zahlreichen Abb., davon 11 fbg. 

Hildesheim / Zürich / New York: Olms, 2013
Reihe: Literatur – Wissen – Poetik, 2
ISBN: 978-3-487-14674-4


Das Alphabet als Dispositiv bietet Verfassern und Nutzern von Enzyklopädien, Lexika und Wörterbüchern unschätzbar praktische Vorteile, wenn es um ein effizientes Arrangement großer Informationsmengen geht. Daneben gibt es Texte, deren Verfasser sich der alphabetischen Form bedienen, weil sie sich um ihrer selbst und ihrer Implikationen willen für sie interessieren: ›Literarische‹ Wörterbücher und Vokabellisten, Lexikonromane, enzyklopädische Darstellungen von Gegenständen, über die primär geschrieben wird, um sie in einen alphabetisch organisierten Text aufzunehmen, ja die möglicherweise eigens für diese Darstellung erfunden wurden. 



Der vorliegende Band versammelt die Beiträge einer Tagung an der Ruhr-Universität Bochum zum Thema „Lexikographik als künstlerisch-literarische Schreibweise“, die sich aus verschiedenen Perspektiven mit den Beziehungen zwischen Alphabet, Konzepten der Enzyklopädistik, Verfahren der Lexikographik und der Wörterbuchproduktion sowie mit deren Bedeutung für Literatur und Kunst auseinandersetzen. Die lange Geschichte ästhetischer Gestaltungen des Buchstäblichen und alphabetbezogener Darstellungsverfahren steht dabei ebenso im Blick wie die Konvergenzen von wissenspoetologischen, sprachreflexiven und ästhetischen Interessen.

 

Hg. von Kai Lars Fischer, Monika Schmitz-Emans und Christoph Benjamin Schulz

Enzyklopädien des Imaginären

Jorge Luis Borges im literarischen und künstlerischen Kontext

276 S., mit 35 farbigen Abb.

Hildesheim / Zürich / New York: Olms, 2011
Reihe: Literatur – Wissen – Poetik, 1

ISBN: 978-3-487-14405-4

„Enzyklopädien des Imaginären“ war der Titel eines Symposiums und einer in der Bochumer Universitätsbibliothek gezeigten Ausstellung, deren Mittelpunkt das Werk des argentinischen Schriftstellers Jorge Luis Borges bildete. Nicht nur die literarische, sondern auch die Borges-Rezeption der bildenden Kunst hat viele Gesichter – begonnen bei Illustrationen, die Borges’ Texte in Buchausgaben begleiten, bis hin zu Kunstwerken, die durch ihre Thematik oder ihre Struktur Bezug auf Borges nehmen. 
Eine eminente Bedeutung kommt hierbei der Enzyklopädie als Darstellungsform zu, die es gestattet, eine Entdifferenzierung zwischen dem „Realen“ und dem sogenannten „Imaginären“ vorzunehmen – als Folge davon, dass die Darstellung imaginärer Objekte und realer Tatsachen auf gleicher Ebene und mit gleichen Mitteln stattfinden kann. Die von Borges vollzogene Entdifferenzierung zwischen literarischen, philosophischen und wissenschaftlichen Diskursen hat vor allem da eine vielschichtige Resonanz erfahren, wo es um das Wissen, seine Medien und seine Gegenstände geht. Die komparatistisch ausgerichteten Beiträge des vorliegenden Bandes dokumentieren dies mit Blick insbesondere auf innovative Formen der zeitgenössischen Borges-Rezeption.

 

„Zusammengenommen handelt es sich bei den ‚Enzyklopädien des Imaginären’ um ein multiplexes Buch, das nicht nur zum Aufschlagen und Durchblättern einlädt, sondern auch als Dokumentation seine Funktion erfüllt, indem nun weniger Lektüren ausgestellt werden als vielmehr eine Ausstellung den Anlass bietet, manch Beachtenswertes herauszustellen. Womit das eigentlich innovative dieser Borges-Publikation insbesondere darin läge, kreative Vielfalt konstitutiv genutzt zu haben.“

Victor A. Ferretti in: Germanisch-Romanische Monatsschrift, Neue Folge Band 66, Heft 3, 2016

Edited by Christoph Benjamin Schulz and Gavin Delahunty

Alice in Wonderland

Through the Visual Arts

192 S., Paperback

London: Tate Publishing, 2011
ISBN: 978-1-85437-991-7

Lewis Carroll’s stories based around the character of Alice have proved to be among the most enduring literary creations of all time. For almost 150 years they have led a double life, on one hand classics of children’s literature and on the other endlessly fascinating source material for artists, writers, filmmakers and creatives of all kinds.

For the first time, this extensively illustrated book examines the visual art that has been inspired by the Alice stories. Beginning with Lewis Carroll’s original sketches and Tenniel’s iconic illustrations it then explores the appearance of the books extraordinary characters in drawing, painting, sculpture, photography, printmaking, film animation and video. Essays by Gillian Beer, Alberto Manguel, Christoph Schulz and Edward Wakeling grant fresh insights Carroll’s life and work together with a new fairy tale specially written by Carol Mavor.

Artists featured include Fiona Banner, Salvador Dali, Max Ernst, Anna Gaskell, Dan Graham, Paul Nash, Yayoi Kusama, Robert Smithson, Annelies Strba, Diana Thater and Luc Tuymans.

Christoph Benjamin Schulz (Hrsg.)

Matts Leiderstam – Seen from here

184 Seiten

Nürnberg: Verlag für moderne Kunst, 2010
ISBN: 978-3-86984-029-1

Das Interesse des schwedischen Installationskünstler Matts Leiderstam (*1956 in Göteborg) gilt den Genres der historischen Kunstgeschichte, hier insbesondere der Porträt- und Landschaftsmalerei des 18./19. Jahrhunderts. Nach intensiven kunst- und kulturhistorischen Recherchen löst er Gemälde und Grafiken aus ihren ursprünglichen Sammlungs- und Präsentationskontexten und positioniert sie innerhalb institutioneller Ausstellungen neu. Mit Hilfe von einfachen optischen Instrumenten (Farbfiltern, Lupen, Spektiven etc.), Diaprojektionen, Computeranimationen und eigenen Reproduktionen nach Originalen eignet sich der Künstler das Material an und ermöglicht dem Betrachter alternative Sichtweisen auf vermeintlich traditionelle Bildmotive und -kompositionen. Beiläufige Details und subtile Codes, die durch konditionierte Betrachtungs- und Interpretationsmuster normalerweise kaum mehr wahrgenommen werden, geraten so ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Seine installativen Arbeiten, die häufig den Charakter von Archiven oder historischen Gemäldesammlungen haben, konzipiert Leiderstam meist ortsspezifisch.

Hg. von Daniel Gethmann und Christoph Benjamin Schulz

Daumenkino

The Flip Book Show

Anlässlich der Ausstellung „Daumenkino – The Flip Book Show“ in der Kunsthalle Düsseldorf vom 07.05. bis 17.07.2005

329 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen, inkl. DVD

Köln: Snoeck, 2005
ISBN: 3-936859-264

Christoph Benjamin Schulz und Daniel Gethmann, die Herausgeber des Buches und zugleich Kuratoren der Show in der Kunsthalle Düsseldorf (7.5.-21.8.2005), haben sich nicht nur in ihren kulturwissenschaftlichen Studien, sondern auch in ihrer Lehrtätigkeit durchgreifend mit dem Phänomen „Daumenkino“ auseinandergesetzt, sie haben Daumenkinos gesammelt, Netzwerke geknüpft und in diesem Metier tiefgreifend Fuß gefaßt. Ihre international weitgefächerten Kontakte, die sie für das Buch fruchtbar nutzen konnten, weisen sie nicht nur als Experten aus, sondern machen das von ihnen verantwortete Buch auf viele Jahre hinaus zu dem Standardwerk über das Thema.

Hg. von Daniel Gethmann und Christoph Benjamin Schulz

Apparaturen bewegter Bilder

240 Seiten

Reihe: Kultur und Technik. Schriftenreihe des Internationalen Zentrums für Kultur- und Technikforschung der Universität Stuttgart

Münster: LIT Verlag, 2006
ISBN-13: 978-3825893125

Die Apparaturen bewegter Bilder, die sich während des 19. Jahrhunderts zu frühen optischen Medien entwickeln, gehen aus der experimentell-physiologischen Erforschung der Sinneswahrnehmung hervor. Dabei entstehen erste, teils wiederholte, dann miteinander kombinierte Erfindungen von Bewegtbildmedien, die zunächst für einen einzelnen Betrachter und später, als Projektionsapparate, für ein größeres Publikum bestimmt sind. Die Beiträge des vorliegenden Bandes verdeutlichen die interdisziplinäre Verschränkung des Wissens von der apparativ erzeugten Bewegungswahrnehmung mit medialen Entwicklungen und nehmen die historischen Dispositive bewegter Bilder als Grundlage jeder Kunst mit bewegten Bildern neu in den Blick.



Mit Beiträgen von Astrid Deuber-Mankowsky, Mary Ann Doane, Michel Frizot, Daniel Gethmann, Vinzenz Hediger, Hans-Christian von Herrmann, Christoph Hoffmann, Ute Holl, Frank Kessler, Christian Lebrat, Philippe-Alain Michaud, Bernhard Siegert und Joseph Wachelder.

„Der vorliegende Sammelband füllt eine zentrale Lücke der modernen Mediengeschichte mit so kompetenten wie streckenweise ingeniösen, ja scharfsinnigen Analysen.“ 

Jan-Henrik Witthaus: Filmrisse in der Entwicklung des Kinos
In: IASLonline (25.10.2006)

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